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Prophetische Ereignisse
Die prophetischen Ereignisse im Überblick
- Die große Drangsalszeit: Sie beginnt mit dem Wurf Satans aus dem Himmel (Off 12,9), dauert dreieinhalb Jahre oder 1.260 Tage (Off 12,6), betrifft Israel und besonders die dort wohnenden Juden und findet ihren äußerlich sichtbaren Beginn darin, dass das Bild des Römischen Kaisers vom Antichristen in den Tempel gestellt wird (Off 13,14.15). Der Herr nennt diese Bild „den Gräuel der Verwüstung" (Mt 24,15) - er wird für das ungläubige Israel Verwüstung bringen.
- Zu diesem Zeitpunkt werden der Römische Kaiser (das erste Tier aus Off 13) und der Antichrist (das zweite Tier aus Off 13) in voller Macht auftreten und politische sowie religiöse Machtansprüche stellen.
- Durch das Aufstellen dieses Gräuelbildes wird den treuen Juden in und um Jerusalem der Hinweis gegeben, in die Wüste zu fliehen (vgl. Mt 24,15-20). Man kann davon ausgehen, dass besonders Moab der Zufluchtsort der Juden sein wird (Jes 16,1-5).
- Es folgt relativ am Ende der dreieinhalb Drangsalsjahre ein erster Angriff des Königs des Nordens, des Assyrers, der als Zuchtrute Gottes (Jes 10,5) für Israel eingesetzt wird. Er wird Israel überschwemmen und überfluten (Jes 8,7.8; vgl. Dan 11,40.41) und Jerusalem belagern (Jes 28,18.19), vielleicht fünf Monate lang (vgl. Off 9,5). Das wird für die gläubigen Juden, die nicht aus Jerusalem und Israel fliehen konnten, eine furchtbare Not sein. Das zweite Psalmbuch beschreibt diese Nöte genauso wie zum Beispiel Jona 2, das Gebet Jonas im Bauch des Fisches. Hinter Assyrien - das ist heute das Gebiet Syriens - steht ein anderer, großer Feind Israels: Russland (Dan 8,24; Hes 38.39).
- Um dem Angriff und der Unterdrückung des Königs des Nordens zu entgehen, werden die Führer Jerusalems, also besonders der Antichrist, ein Bündnis mit dem Römischen Reich schließen (Jes 28,15; 57,9; Dan 9,27). Durch das plötzliche Hereinbrechen des Assyrers wird der Antichrist fliehen, um bei seinem starken Partner Europa Unterschlupf zu finden (vgl. Sach 11,16.17). Zugleich wird er den Herrscher des vereinigten Europa anstacheln, nach Jerusalem zu kommen, um Assyrien zu vertreiben und zu vernichten.
- Der Herrscher des Römischen Reiches wird daraufhin tatsächlich, um seine eigene Macht zu verstärken, nach Jerusalem kommen (vgl. Off 16,12-16). Vers 12 scheint darauf hinzudeuten, dass noch weitere Heere aus dem Nahen Osten und vielleicht sogar aus China in diesen Krieg mit hineinkommen werden. Sie alle werden sich an dem Ort Harmagedon (Berg von Megiddo) versammeln (Off 16,16). Eigentlich wollen sie gegen den Assyrer kämpfen. Dann aber geschieht etwas Eigenartiges:
- Der Herr Jesus kommt mit seinen Heiligen und mit den Engeln aus dem Himmel (Off 19,11-16; 1. Thes 3,13). Wir lesen hier nicht davon, dass der Herr direkt auf die Erde kommt - so hat es den Anschein, dass dieses Kommen seinem eigentlichen Wiederkommen auf den Ölberg (Sach 14,4) vorausgeht. Seine erste Tat wird sein, das Tier, also den Herrscher Europas, und den falschen Propheten, das ist der Antichrist, mitsamt ihren Heeren zu besiegen und diese beiden Anführer lebendig in den Feuersee, die Hölle, zu werfen (Off 19,19.20). Der Antichrist wird durch den Hauch des Mundes des Herrn besiegt (2. Thes 2,8). Dieses Gericht an den beiden Führern der Welt führt nur eine einzige Person aus, wenn wir davon absehen, dass wir an seiner Seite sein dürfen: der Sohn des Menschen, der Herr der Herren und König der Könige.
- Noch immer hält der Assyrer an der Belagerung Israels und besonders von Jerusalem fest. Aber jetzt kommt eine Aufforderung Gottes an diejenigen, die geflüchtet waren, nach Jerusalem zurückzukehren (Sach 9,11.12). Daraufhin kehren diese gläubigen Juden nach Israel zurück (vgl. Ps 122). Viele ungläubige Juden dagegen sind unter dem Druck Assyriens nach Ägypten geflohen (vgl. Jes 30,1-6). Der Assyrer wird aber dann nach Ägypten weiterziehen, um auch Ägypten zu besiegen (Dan 11,42.43) und die Flüchtlinge zu stellen. Zwar hat er eine Besatzungsmacht in Israel zurückgelassen, aber auch andere Völker haben sich über Israel hergemacht (vgl. Ps 83,4-10). Der Ruf Gottes an seine Treuen bedeutet aber, dass Er ihnen auch hilft, so dass sie diese Völker mit seiner Hilfe besiegen (vgl. Ps 144,2).
- Dann aber kommt der Assyrer zum zweiten Mal nach Israel. Er hat natürlich mitbekommen, was in und um Palästina passiert ist. Er hört Gerüchte aus dem Osten (die Übriggebliebenen aus den Juden kommen zurück) und aus dem Norden (das wird die Vernichtung des europäischen Heers sein) und wird daher in großer Eile nach Palästina zurückkehren (vgl. Dan 11,44.45). Während die erste Belagerung in Jesaja 28 zu finden ist, lesen wir von der zweiten in Jesaja 29. In Vers 5 ist dann von der plötzlichen Wende die Rede. Wodurch kommt sie? Zweifellos durch das Kommen des Herrn, der nach Sacharja 14,4 auf den Ölberg kommen wird. Diese zweite Belagerung wird keine lasche Sache werden. Psalm 123 gibt uns einen Eindruck von der Not der gläubigen Juden.
- Wenn die Not der Übriggebliebenen am Größten ist, wird die einzige Hoffnung der gläubigen Juden erscheinen. Christus wird kommen auf den Wolken in großer Macht und Herrlichkeit (Mt 24,29.30) und der Tag des Herrn, der mit Gericht beginnt, fängt an. Sein erstes Opfer wird der Assyrer sein (vgl. Jes 30,30-33). Auch hier ist es der Hauch des Mundes des Herrn, der als Verteidiger seines Volkes mit seinem göttlichen Bundesnamen genannt wird, während Er im Blick auf den Herrscher des vierten Weltreichs als Sohn des Menschen auftritt, der die ewige Herrschaft Gottes hier auf der Erde antreten wird (Dan 7,13.14). Dieses Gericht wird dann nicht nur Assur treffen, sondern alle Länder und Völker, die Israel bedrängt haben (vgl. Joel 4,1-4).
- Damit geht einher die Befreiung Judas in Israel (Sach 12,7-9). Aber auch das Gericht an den ungläubigen Juden, die zuerst versuchen werden zu fliehen (Sach 14,5), die aber sehr schnell von seinem Gericht ereilt werden (vgl. Jes 5,25). Die Verse 15-17 in Jesaja 66 zeigen im Übrigen, dass nicht das gesamte ungläubige Volk in Israel, das dem Antichristen folgte, in der Drangsalszeit bereits umkommen wird. Ein Teil wird dem unmittelbaren Gericht des Herrn Jesus anheim fallen. Danach wird der Herr Jesus nach Jerusalem einziehen und dort als Messias, Priester und Prophet regieren. Das ist der Beginn des 1.000-jährigen Friedensreiches.
- Dann werden auch die zehn Stämme (außer Juda und Benjamin), welche die ganze Zeit noch nicht im Land gewesen sind, zurückkehren. Stellen wie Jesaja 11,12; 66,20.21; Hesekiel 20,34 zeigen, dass sie aus allen Nationen gesammelt werden (vgl. Mt 24,31).
- Danach findet der Kampf gegen die Nachbarvölker statt, vermutlich besonders Ägypten und Edom. Alle Völker, die unter die das Volk Israel zerstreut wurde, werden gerichtet werden (vgl. Jer 30,11.16; Ps 93 - 99).
- Es hat den Anschein, dass es dann noch einen letzten Einfall in Israel geben wird. Nachdem in Hesekiel 36 das Volk Israel geistlich und in Hesekiel 37 auch national wiederhergestellt worden ist, finden wir in Hesekiel 38 auf einmal, dass Gog und Magog, Rosch, Mesech und Tubal in Israel einfallen. Das muss bereits zu Beginn des 1.000-jährigen Friedensreiches sein. Es deutet vieles darauf hin, dass diese Macht für Russland steht, die bislang schon hinter dem König des Nordens bzw. dem Assyrer stand, sich aber nicht offen zu erkennen gegeben hat. Jetzt tritt sie auf, um das Königreich des Herrn zu zerstören. Der Herr wird ihn aber vernichtend schlagen (vgl. Hes 38,22.23).
Vermutlich im Anschluss an diese Schlacht müssen wir das Gericht einordnen, dass der Herr Jesus in Matthäus 25,31 ff. dann beschreibt. Es dürfte sich nicht um das Gericht an den Nachbarvölkern Israels handeln, weil es jetzt um ein Richten aller Nationen (Vers 32) geht. Es ist übrigens interessant, dass man in Psalm 24, der im Anschluss an die Psalm 22 (der Herr Jesus als Sünd- und Schuldopfer, als guter Hirte für sein Volk) und 23 (der Herr Jesus großer Hirte für die Seinen, die Ihm auch in Drangsalen vertrauen) steht, den Herrn Jesus fünfmal als den „König der Herrlichkeit" erwähnt finden (Ps 24,7-10; dort ist Er der Erzhirte). Es geht dort um die Herrlichkeit des Herrn Jesus, der in seine eigene Herrschaft gewissermaßen eingeführt wird. Der König der Herrlichkeit sitzt auf einem Thron der Herrlichkeit.
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